Es ist soweit: beim Blick in den Spiegel entdecke ich meine ersten grauen Haare.
Diese Tatsache konfrontiert mich damit, mich der Frage zu stellen, wie ich mit dieser Veränderung umgehen will. Färben, oder der Natur ihren Lauf lassen?
Nach längeren Überlegungen bin ich zu dem Entschluss gekommen, weder meine Friseurin um Abhilfe zu bitten, noch selbst zu Färbemitteln zu greifen. Ob ich das durchhalte, wird die Zeit zeigen.
Für´s Erste habe ich jedenfalls beschlossen, den silbrig schimmernden Haaren ein "Willkommen auf meinem Kopf" auszusprechen.
Denn 1. will ich nicht als "Berufsjugendliche" durch die Welt wandern, und habe 2. auch nicht vor, andere Spuren des Älterwerdens kaschieren zu lassen.

Wie geht Ihr mit diesem Thema um?

Ich denk, das kommt aufs Alter an. Wenn man altersgerecht ergraut, kein Thema. Wenn man mit 30 grau wird und nicht auf Mitte 40 geschaetzt werden will, koennen genannte Hilfsmittel probat sein...

Meine ersten Grauen erblickten die Welt auf meinem Schädel mit Mitte 25. Erst jahrelang Strähnchen und mittlerweile Farbe. Ich denke, wenn es gut gemacht und die Farbe vorteilhaft ist, ist das o.k. bzw fällt es nicht ganz so auf.

Ich möchte noch nicht ganz weiß durch die Gegend laufen, aber jeder nach seiner Fasson.

Kommt ganz auf den Typ an: den Farbtyp z.B. -- Sommertypen ergrauen etwa ergrauen sehr schön, das Grau blendet sich häufig sehr harmonisch in den Typus ein.

Aber auch auf Kleidung, Stil usw. Wenn man relativ jung ergraut, kann das ja auch exzentrisch und interessant ausschauen, wenn man das zulässt. Das finde ich dann schon attraktiv.

Ab einem gewissen Alter (kann keine genaue Zahl nennen, sagen wir mal: etwa ab der Mitte des Lebens) finde ich es auch ok, wenn erste graue Haare kommen -- so wie Falten eben. Dazu zu stehen, strahlt auch etwas Souveränes und Attraktives aus. Dennoch kann ich verstehen, dass man evtl. doch erstmal übertönen oder -färben möchte. Der Prozess der Akzeptanz dauert ja mitunter auch ein bisschen.

Ich habe EIN einziges graues Haar, welches ich manchmal abschneide, manchmal stehenlasse, je nach Laune Man kann das eine Haar gut sehen, da es genau auf dem Oberkopf ist und ich brünett bin (graue Haare sind ja auch etwas dicker). Als Herbstfarbtyp werde ich wahrscheinlich nicht so elegant ergrauen, deshalb weise ich für spätere Zeiten eine Färbung nicht von der Hand. Aber vielleicht sehe ich es, wenn es aktuell wird, auch schon wieder anders

+1.
Habe auch EINE graue Haar entedeckt, stört mir nicht, da ich mittel/dunkelblond bin und es sogar nicht merkbar ist...Ich habe gedacht, dass wenn irgendwann mal richtig mehr kommt, dann vielleicht Strähnen, bis mehr oder weniger alles grau ist. ( Bei mir dann silbergrau/weiss, was ich eigentlich schön finde ! )
Und ich mag meine Lachfalten, die zeigen nur, dass ich viel gelächelt habe, und es ist gut so.

Ich habe es so gehalten wie du. Erst mal schauen, was das mit mir macht, ein paar graue Haare zu bekommen. Nachzufühlen. Meine Umwelt meinte, ich bin kein Grau-Typ. Ich habe mich davon nicht beeindrucken lassen.

Ich kämpfe auch nicht gegen Falten. Pflegen ja, kämpfen nein. Die Spuren in meinem Leben dürfen zu sehen sein.

Einen Versuch ist es, wie ich finde, allemal Wert. Mir sind schon einige Frauen über den Weg gelaufen, die sich zu ihren grauen Haaren bekennen. Und ich finde das einfach stark. Das hat was, vielleicht auch, weil es (noch) eher die Ausnahme ist.

Und klar, es macht einen Unterschied, in welchem Alter die Silberlinge auftreten. Mit Mitte 20 hätte ich das auch nicht zulassen wollen.

Genau. Ich finde es auch "stark". Und eigenwillig. Die Menopause kann ja auch nicht einfach "ausradiert" werden. Insofern passt irgendwann alles zusammen.

Ein Gesamtkunstwerk, und kein gesamtes Kunst-Werk sozusagen

Als ich die Überschrift gelesen hatte, dachte ich schon: "Oh je, die Arme hat ungebetene Gäste bekommen - Lausalarm;)"

Graue Haare das geht ja noch;)

Ich bin bald 47 und hatte meine ersten grauen Haare mit 25. Da habe ich noch fleißig gefärbt. Da ich von Natur aus dunkelbraunes Haar hatte, war das schon sehr auffällig, und alle 2 Wochen hatte ich einen grauen Balken als Ansatz;(
Da ich immer sehr lange Haare hatte, war das Färben immer eine Prozedur und Patzerei zuhause, und immer zum Friseur gehen, war mir zu teuer.

Vor ein paar Jahren dann habe ich mich entschlossen, nicht mehr zu färben und habe jede Farbe rauswachsen lassen. Das war am Anfang ganz furchtbar, man läuft ja fast ein Jahr lang wie ein Streifenhörnchen herum.
Danach wurden die Haare Schulterlang abgeschnitten, und damit ein einheitliches Grau, eher Weiß da.

Ehrlich gesagt, war es für meine Umwelt ein größeres Problem, als für mich selbt. Nahezu alle haben mir immer iweder zum Färben geraten, da ich viel älter ausschauen würde.
Bis auf einen Ausrutscher ins Hennamilieu bin ich mir treu geblieben, und auch wenn es älter macht, ich habe kein Problem damit, denn Alter ist ja auch relativ.
Und in meinem Alter ist es mir egal ob ich jetzt 5 Jahre jünger oder älter ausschaue;)
Es ist herrlich bequem nicht mehr färben zu müssen, und das Haar ist auch viel gefälliger geworden.

Wird doch eh gerade Mützenwetter.

Ich habe meine Haare noch nie gefärbt und lasse der Natur freien Lauf. Deshalb "schillert" es in meinen schwarzbraunen, langen Haaren schon mächtig.
Aber ich denke, in meinem Alter mit knapp Mitte Vierzig ist das auch ok. Warum sollen graue Haare nur bei Männer attraktiv wirken?
Wie Travana schon schreibt, werde auch ich von meinem Umfeld ständig darauf angesprochen und es wird mir zum Färben geraten.
Aber das ist mir auf bayerisch gesagt "wurscht".

*Schon beim Lesen den Kopf kratz*
Würde da was krabbeln, hätte ich ganz sicher nicht "willkommen auf meinem Kopf geschrieben"

Meine Umwelt hat jetzt genau so viel Zeit wie ich, sich an den Veränderungsprozess zu gewöhnen. Und wegen möglicher Kommentare dazu werde ich mir bestimmt nicht noch mehr graue Haare wachsen lassen!

Ich dachte auch bei dir sind mehrbeinige Schädlinge eingezogen
Meine ersten grauen Haare waren schon Anfang 20 da, nicht viele aber es wurden
schnell mehr.

Ich habe sehr langes Haar und ein junges Mädel mit langen grauen Haaren?
Für mich nicht vorstellbar also habe ich gefärbt.
Die lange Haare sind geblieben, jahrelanges Färben haben sie nicht schädigen können
und ich kann mir mir heute mit 44 immer noch nicht vorstellen die
Farbe weg zu lassen..... dafür mag ich mein langes dunkles gelocktes
Kraut auf dem Kopf zu sehr

Ich habe auch an Läuse gedacht, und dass du sie gern als Haustiere hast
Vor 2 Wochen hab ich getönt, denn die Grauen konnte ich nicht mehr sehen, und es sind schon ziemlich viele. Das begann schon mit Ende 20 (bin 44).
Getönt habe ich ab und zu mal, denn ich konnte die grauen Haare nicht immer sehen :p
Gefärbt aber habe ich noch nie, dann müsste ich das ja immer wieder tun und das will ich nicht.

Da ich natürlicherweise mitteleuropäisch langweilig dunkelaschblond war, habe ich jahrzehntelang gefärbt. Irgendwann wurde der Ansatz aber immer heller und und mir ist die Färberei auf die Nerven gegangen. Da war ich etwa Mitte 50. Das Rauswachsen war nicht so schlimm, denn ich hatte zu der Zeit raspelkurzes Haar. Und siehe da, als ich meine silbernen Strähnchen nicht mehr überfärbt hatte, bekam ich viel mehr Komplimente als früher. Seither lasse ich der Natur wieder ihren Lauf.

So, bevor noch jemand an Krabbeltiere denkt, habe ich kurzerhand die Überschrift ergänzt

Tja ein interessantes Thema, dass mir seit ein paar Wochen auch immer wieder durch die Gedanken schleicht. Mit Anfang 40 war ich schon ganz schön grau, mich hat das gar nicht so gestört. Aber ein paar Freundinnen haben mich dann überzeugt das Färben anzufangen. Dann wurde ich noch zweimal Mama und fand das dann auch passender nicht völlig ergraut mit zwei Kleinkindern an der Hand herum zu laufen. Jetzt bin ich Anfang 50 und habe eigentlich keine Lust mehr darauf, zumal es dann immer unnatürlicher aussieht, wenn am Ansatz schon das weiße Haar nachwächst. Ich glaub ich mache das jetzt auch so wie Turandot. Wenn frau sich ihr Leben lang nicht über das Äußere definiert hat, warum sollte sie dann in meinem Alter damit anfangen? Danke für den Anstoß Jella

Die ersten entdeckte ich so Anfang 30... So what?


Weiser Entschluss. Das ewige Nachfärben alle 4-5 Wochen ist doch nervtötend. Ich wünsche Dir, dass Du Dich mit den (gar nicht so schlimmen) Tatsachen des Lebens nicht nur abfinden, sondern anfreunden kannst.

@Anabelle: Könnte auch ein ziemlich mühseliger Kampf werden, wenn man gegen Falten kämpfen will.
Ich kann meine grauen Haare an einer Hand abzählen, das geht voll in Ordnung.

Ich habe schon mehrmals auf der Stasse Frauen gesehen, die graue Haare hatten und ganz fantastisch aussahen. Es ist schwierig zu benennen, was genau diese Frauen von der anderen grauen Masse unterscheidet.
Ich denke, sie hatten immer irgendwas ungewöhnliches an sich.
Entweder waren sie sehr stilvoll gekleidet (nicht wie ´ne 16-jährige, aber auch nicht Omahaft, sondern zum Typ und farblich passend) oder die Frisur bildete einen tollen Kontrast zu den grauen Haaren. Also z.B. lange Haare evtl. auch mit Locken. Und die Ausstrahlung spielt natürlich auch eine Rolle.

Ich bin meist tief beeindruckt, wenn ich so eine Frau sehe. Das kann bei manch einer tatsächlich ein toller Kontrast, sozusagen die Würze in der Gesamtkomposition sein.

Nachtrag: Ich bekam während meines Staatsexamens mit 26 ein graues Augenbrauenhaar. Und immer wenn ich es jetzt sehe, weiss ich , dass ich´s mir verdient habe

Ich habe die ersten Grauen mit Ende 30, Anfang 40 bekommen. Ich habe von Natur aus dunkelblondes, langweiliges Haar und habe schon lange vorher immer hellblonde Strähnchen machen lassen. Das sah frischer, freundlicher aus. Die Grauen wurden mit den Jahren immens mehr und auch dunkler oder weiß. Die Strähnchen haben das kaum noch abdecken können. Vor vier Wochen war ich es leid mit dem Blond und habe mir die Haare komplett dunkler, ich würde es hellbraun nennen, färben lassen. Es war eine krasse Umstellung aber ich habe es noch keinmal bereut. Im Gegenteil, es gefällt mir sehr gut, da es natürlicher aussieht. Meinem Mann und der Umwelt gefällt es auch. Zur Färberei: aus Erfahrung kann ich sagen, dass das Nachfärben alle 4-6 Wochen stattfinden kann aber nicht muss! Ich bin da wahrscheinlich 'geschäftsschädigend' für meine Friseurin (hat sie selber schon früher gesagt). Ich habe die komplette Färbung am 07.09. durchführen lassen und man sieht keinerlei Ansatz.
Ich bin 51 Jahre alt und fühle mich zu jung für komplett graue Haare.
Mir geht es wie Anne. Ich habe auch schon Frauen gesehen, die ganz toll mit ihren grauen, eigentlich schon weißen, Haaren aussehen. Das ist allerdings ein Weiß/Grau, welches die wenigsten Frauen bekommen, so mein Empfinden.
Wie gesagt, ich bin noch nicht soweit

Ich werde auch grau...und noch zupfe ich sie raus-oder ignoriere sie. Sobald es so viele sind, dass es auffällt bin ich die Erste die zum Friseur rennt um sie zu färben!!!
Ich fühle mich nicht nach grau, ich bin jung, ich fühle mich jung und ich bin viel von jungen Menschen umgeben.
Ich respektiere Menschen, die nicht färben wollen, jeder wie er/sie sich wohlfühlt, aber für mich persönlich kommt es nicht in Frage grauhaarig zu sein.

Noch habe ich mit Ende 40 wenig graues Haar. Die, die da sind, stören mich überhaupt nicht. Ich weiß noch nicht, wie ich es finde wenn ich viele graue Haare habe.
Färben mag ich eigentlich gar nicht, das war noch nie meine Sache.
Ich darf alt werden. Und graue Haare und Falten kriegen.
Es sind immer mehr Frauen mit grauen, gepflegt aussehenden Haaren (auch langen Haaren) zu sehen. Gefällt mir.

Stimmt Callas, die Farbe spielt auch eine Rolle.
Aber kann man das nicht auch färben lassen? Manchmal sieht man doch ältere Frauen, die einen Lilastich im grauen Haar haben. Ich habe das immer als missglückte Auffrischung des Grau gedeutet, aber weiss nicht ob das stimmt.

Jeder nach seiner Facon, aber ich kenne eine ganz tolle Frau, die so Anfang 40 ist und schon länger (vielleicht seit Mitte 30)ziemlich stark graumeliertes Haar hat. Ihr Vater ist Cubaner, sie hat lange lockige, eigentlich dunkelbraune Haare und hat auch das Temperament und die Lebensfreude ihres Vaters geerbt. Dadurch hat sie eine sehr "junge" Ausstrahlung. Und ich finde sie absolut schön. Dieser Kontrast zwischen ihrer überbodenden Lebensfreude und diese langen lockigen stark melierten Haare...
Absolut Klasse und aussergewöhnlich.