Zink + Histidin Abtei

Trotz Bierhefe, Porengimmicks und was nicht alles, wurde die Entzündungsanfälligkeit meiner Haut nicht so viel besser, dass ich gegen Pickel immun wäre. Eine Verbesserung: Ja. Resistenz gegen Pickel: Ganz klar nein. Mit dem Ergebnis, dass ich meine inzwischen nicht mehr jugendliche Haut nicht altersgemäß pflegen konnte. Sehr frustrierend, immer irgendwo einen Pickel kurieren zu müssen und Angst vor dem nächsten zu haben.

Bis ich mich entschloss, die von so Vielen empfohlene Zink-Kur zu machen. Zink ist ein "Hautmineral", ist an Zellteilungsprozessen wesentlich beteiligt, ist ein starkes Antioxidans, wirkt entzündungshemmend (!), ist ein wichtiger Akteur bei der Wundheilung, hilft bei atopischer Haut etc.

Zink-Aufnahmehemmer sind (Achtung!): Grüner und schwarzer Tee, Kaffee. Schuld sind die an sich sehr gesunden Tannine sprich Gerbstoffe, sie blockieren die Aufnahme von Zink. Tadaaa, als Grüntee-Schwerstabhängige (ich werde inzwischen ganze Plantagen wegkonsumiert haben) muss ich wohl in einen nicht zu verachtenden Zinkmangel gerutscht sein, denn ich habe über Jahre kaum etwas anderes als Grüntee getrunken. An sich ist er ja mega gesund und die Benefits sind zahlreich, aber die Depots von Zink werden bei mir sowas von leergelutscht gewesen sein, ich werde kaum was an Zink aus der Nahrung aufgenommen haben.

Im Übrigen habe ich auf einen Test verzichtet, denn speziell Zinkmangel nachzuweisen ist schwer. Die Testverfahren sind umstritten und im Grunde kann man sich das Blutabzapfen sparen.

Mit Tipps zur richtigen Supplementierung und einem kleinen Schock sowie Schuldgefühl machte ich mich auf die Suche nach dem richtigen Präparat. Hatte schon eines aus der Apo im Auge, zwei sogar. Empfehlungen im Internet sprachen aber immer wieder u. a. von Abtei Zink + Histidin (Dosierung und Bioverfügbarkeit sowie Histidin als Aufbahmehelfer). Also kaufte ich es in der Drogerie. Und begann mit der Therapie.

In der ersten Woche eine Schockdosis von 3 x 15 mg pro Tag. Vor und nach der Einnahme (ca. 1 Stunde) nur Wasser getrunken, keine Zinkkiller. Am dritten Tag der Therapie bekam ich einen Pickel. Der verschwand aber nach einer Nacht. Wohin auch immer. Seitdem (das ist vier Wochen her) keinen Pickel bekommen. Nicht den kleinsten. Nicht mal im Ansatz. Das ist Rekord.

Zurück zur Kur: Die Schockdosis von 3x 15 mg habe ich nach einer Woche auf 2x 15 mg reduziert. Da man sagt, eine Dauersupplementierung ist weder gut noch notwendig, folge ich der Empfehlung und mache so weiter, bis zwei Monate voll sind und mache anschließend eine Einnahmepause. Die Zinkdepots (Zink reichert sich an im Körper) werden bis dahin aufgefüllt sein. Wenn alles gut geht, brauche ich eine weitere Kur erst in der zweiten Jahreshälfte wieder. Gegebenenfalls kann man aber eine frühere Kur ins Auge fassen, sollte sich die Haut wieder verschlechtern. Zink wird sehr schnell verstoffwechselt und die Haut zeigt sehr schnelle Effekte.

Nun meine Frage: Warum in aller Welt habe ich DAS NICHT FRÜHER IN ANGRIFF GENOMMEN?! Wie viel Frust, vermeintlich "falsche Pflege", unnötige und mitunter verzweifelte Maßnahmen hätte ich mir erspart? Um eins klarzustellen: Meine Haut fettet immer noch. Aber, und das ist der springende Punkt, sie entzündet sich nicht bei jeder Kleinigkeit. Ich kann mir sogar ins Gesicht fassen, ohne dass das Konsequenzen hat. Ich kann unterwegs ein Eis essen, ohne mich hinterher wie ein Waschbär putzen zu müssen -- ohne dass es Konsequenzen hat.

Zink: Wer hätte das gedacht (Selbstironie)?!