Sanis Blog

25.09.2017
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Das MHD – und was es mit uns macht ODER „Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“

Das Mindesthaltbarkeitsdatum – der Tod für jeden Jogurt im Kühlschrank, denn schon einen Tag vor Ablauf hat so mancher ein flaues Gefühl im Magen. Jeder kennt es, jeder beachtet es (zumindest einige - manchmal) und meistens sind die Sachen ja noch gut, siehe Honig, der verfällt nie!


Aber in Deutschland ist die Kennzeichnung von Lebensmitteln mit MHD nun einmal Pflicht, egal, wie sinnlos das auch sei. Ich persönlich esse meinen Jogurt auch noch nach Ablauf mit Genuss, auch wenn manche mich dabei so besorgt betrachten, als würde ich dadurch jeden Moment tot vom Stuhl kippen.

Bisher lebe ich aber noch – zum Glück, denn sonst würden meine Gedanken nun nicht um folgendes Thema kreisen: Das MHD bei Kosmetikprodukten.

Jetzt mal im Ernst, jeder weiß, dass es darauf steht und evlt. richtet man sich auch gaaaanz grob danach – oder doch nicht? Wer bekommt denn bitte einen Lippenstift innerhalb von 6 Monaten aufgebraucht? Zumal man ja nicht nur einen hat, sondern gleich mehrere und von allen merkt man sich natürlich das genaue Kaufdatum und weiß dann auch gleich, wann es abläuft?

Ich glaube in bin in der Hinsicht ein total nachlässiger Mensch. Aber ich bin nicht der einzige!

Verkäuferin im türkisen Laden: „Damit kommst du mindestens 4 Jahre hin.“ – Aha – 4 Jahre also? Selbst 36 Monate finde ich nur ganz selten auf Produkten.

Oder: Beauty-YouTuberin: „Das Puder habe ich nun schon seit 6 Jahren und man sieht noch nicht einmal den Boden.“ – Aha – 6 Jahre also?

Ich habe auch so einiges schon seit deutlich mehr als den beschrieben 6/12/18/24 oder 36 M. Was kann denn bei Puder zum Beispiel auch schlecht werden? Bei flüssigen Produkten könnte ich nachvollziehen, dass sich die chemischen Bestandteile verändern/ verschieben/ verbinden. Aber bei Puder? Es könnte Feuchtigkeit aufnehmen oder bröselig werden. Aber direkt schlecht? Bei Parfum riecht man ganz eindeutig, wenn es gekippt ist, dann schüttet man es natürlich weg. Bei Sonnencreme bin ich auch vorsichtig, man weiß ja schließlich nie.


Jetzt gibt es folgende Möglichkeiten:

  1. Die Hersteller müssen das schreiben, weil sie nur im angegebenen Zeitraum die Zufriedenheit der Kunden gewährleisten können und weitere Tests nicht vorliegen.
  2. Die Hersteller wollen mehr verdienen und regen uns so an, Produkte neu zu kaufen, auch wenn sie noch nicht aufgebraucht sind.
  3. Der Chef von Marke X macht sich höchstpersönlich Sorgen um die Befindlichkeiten meiner Haut ;)

Spaß beiseite:

  • Hast du eine Exceltabelle mit den Kauf- und Verfallsdaten deiner Kosmetika?
  • Freust du dich nach Ablauf, dass du endlich Neues shoppen kannst?

Oder

  • Geht dir das doofe MHD auch so am Arsch vorbei wie mir (und du shoppst natürlich trotzdem permanent Neues)?

P.S.: Das in der Überschrift erwähnte Buch ist sehr lesens- und empfehlenswert.Das Buch findest du hier!

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