Warum eine Crème, die duftet, nicht gut sein kann?

1 - 25 von 32
Warum eine Crème, die duftet, nicht gut sein kann? 0
Hallo zusammen,

warum also? Fangen wir, wie so oft in letzter Zeit, mit etwas Theorie an.

Es gibt (wie wir alle wissen;) zwei Arten von Alkohol in der Kosmetik.
Die sog. GUTEN und die sog. SCHLECHTEN Alkohole.

GUTE Alkohole:

Werden Fette bzw. Öle reduziert, handelt es sich um Fettalkohole (ENG: fatty alkohols), less-dense alkohols). Damit das Kosmetikprodukt die richtige Konsistenz hat, weich und schmierbar ist, werden diese Fettalkohole hinzugefügt. Ansonsten würden wir Textur von der kalten Butter haben, kann man also auf die Haut nicht auftragen.

Diese Fettalkohole werden außerdem als Tenside in allen möglichen Reinigungsprodukten benutzt, zB Waschgel, Makeupentferner. Sie dienen auch dazu da, dass das Produkt überhaupt schäumt und reinigt.

Die Fettalkohole dienen schließllich dazu, dass die Pflegestoffe in die Haut eindringen können, zB als Glykole.

Es ist alles wunderbar und alles im grünen Bereich.

Denn es handelt sich ja bisher um die sog. GUTEN Alkohole.

Und nun kommen wir zum eigentlichen Problem, zum eigentlichen ISSUE, wie die Iren sagen, zu sog. SCHLECHTEN Alkoholen.
Wenn auf der Verpackung, je höher desto größer ist die Menge davon, steht

-ethanol
-denatured alkohol
-ethyl alkohol
-methanol
-benzyl alkohol
-isopropyl alkohol
-SD alkohol

dann kann ich vor diesem Produkt nur ... WARNEN.
Warum? Weil es sich dann um den sog. schlechten Alhokol handelt. (ja, ja, Hejaful, das haben wir schon verstanden, komm endlich zum Punkt).

Die Untersuchungen zeigen:

-Die Haut wird trocken bis sehr trocken.
-Die wichtigste Eigenschaft unserer Haut, die Fähigkeit, sich zu regenerieren, wird beeinträchtigt.
-Folge: Freie Radikale können ungehindert eindringen, und das ist das Schlimme, es werden in der Haut sogar neue gebildet.
-Ganz schlimm: Die Hautzellen fangen irgendwann mal an, sich selber zu zerstören.

-Wir nennen das den ... "Alterungsprozess" der Haut.
Falten, Pigmentflecken ...
Nun ja, was haben nun duftende Crème mit Alkohol zu tun? Duft kommz aus den ätherischen Ölen, die irgendwo aufgelöst werden müssen. Dazu nimmt man meistens, eigentlich fast immer, den ... Alkohol. Es ist dann der sog. Solvens oder Lösemittel.

Daher sage ich immer: ein Kosmetikprodukt hat nicht nur alkohol-frei, sondern auch parfümfrei zu sein.

Falls Fragen, ich bin da.

(Wenn jemand Studien nachlesen möchte, schicke ich gerne zu).
Fazit: Gute Kosmetik duftet nicht.
Hejaful
0
Das ist wirklich äußerst interessant, dieses Forum ist wirklich ein wahres Füllhorn!

Könntest Du vielleicht Beispiele angeben, bei welchen dies nicht der Fall ist? Bekommt man diese Sachen in einer "normalen" Drogerie?
0
Gute Frage. Ich kenne gar keine Creme, die nicht nach irgendwas duftet ... Sogar meine tolle Neuentdeckung aus der Apotheke riecht nicht nach "nichts".
0
okay - dann hat mich also mein Instinkt schon gewarnt. Ich mag keine bedufteten Cremes, die nerven mich einfach.
Kann ich nun den Umkehrschluß ziehen, daß in unbedufteter Kosmetik bessere Inhaltsstoffe drin sein müssen, weil sie nicht mittels Duft übertüncht worden sein können ?
0
Hallo meine Lovies,

alle Produkte, die ich irgendwann irgendwo hier empfohlen habe, erfüllen immer diese Kritirien.

Was suchst Du genau, Silagejess?Wink)))
Viele Grüße aus Dublin,
Hejaful
0
Ich würde die Studien gerne nachlesen.
0
Dann müsste meine Haut an Stellen, auf die ich täglich Parfum sprühe schon zerstört sein. Ist sie aber nicht. Smile

www.hautschutzengel.de/kosmetik-mythen.html
Punkt 11
0
Sonjoschka:
www.hautschutzengel.de/kosmetik-mythen.html
Punkt 11

Das ist mal interessant; Danke dir!

Alexis
0
Meine Haut ist recht empfindlich, drum verwende ich das, was ich vertrage und mit dem ich mich wohlfühle. Schlechte Inhaltsstoffe sind mir dabei ziemlich egal.

Ich weiß aber, was ich absolut nicht vertrage: Naturkosmetik.
0
Sonjoschka, vielen Dank für den Hinweis! Stehen super interessante Infos auf der Seite z.B. bedenkliche Inhaltsstoffe.
0
Ich suche speziell nach Gesichtspflege und Handpflege, da ich extrem empfindliche, an den Händen auch stark trockene Haut habe, ich nehme wegen einer schweren Hautkrankheit (Morbus Darier, eine schwere Verhornungsstörung ähnlich der Schuppenflechte) ein starkes Medikament, welches zwar super hilft aber eben leider auch die Haut im Gesicht und an den Händen sehr austrocknet.
0
Silagejess, hast Du schon einmal eine DMS-Creme ausprobiert, zum Beispiel Physiogel aus der Apotheke? Die ist ohne konventionelle Emulgatoren. Auf den Seiten von Lautenschläger kann man sich in das Thema ein wenig einlesen: www.dermaviduals.de/deutsch/publikationen/inha ltsstoffe/emulgatoren-alternativen-gesucht.htm l
Auf der Seite steht auch etwas zum Thema Verhornungsstörungen, allerdings gehört das meiste davon in die Hände eines Hautarztes.

Ich kenne einige Menschen mit Neurodermitis oder überpflegter Haut, die DMS-Creme als "Notfallcreme" gut vertragen, wenn alles andere reizt. Allerdings können nicht alle eine DMS-Creme länger nehmen, weil sich dann manchmal ein "pergamentartiges" Hautgefühl einstellen soll. Vielleicht hilft Dir auch ein Öl mit Gamma-Linolensäure, wie Nachtkerze oder Borretsch, auf feuchte Haut aufgetragen. Allerdings findet z.B. mein Mann (er hat Neurodermitis) das Gefühl von Öl auf der Haut furchtbar und auch kontraproduktiv.
Das kann man alles nicht verallgemeinern, denn jede Haut ist anders und Du hast ja keine Neurodermitis. Was empfiehlt denn der Hautarzt?
0
Olinehexchen:
Meine Haut ist recht empfindlich, drum verwende ich das, was ich vertrage und mit dem ich mich wohlfühle. Schlechte Inhaltsstoffe sind mir dabei ziemlich egal.

Ich weiß aber, was ich absolut nicht vertrage: Naturkosmetik.

Liebe Onlinehexchen,

ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Naturkosmetik in den meisten Fällen mehr Reizstoffen beinhaltet, als die herkömmliche. *ich sehe schon die Naturkosmetik-Liebhaber werfen faule Eier nach mir
Ich könnte ganze Seiten voll schreiben über dieses Thema.
Ich esse natürlich, ja, kein Fast-Food, keine Fertig-Gerichte.
Aber mit der Haut ist es anders. Da vertraue ich nur der Wissenschaft.

Falls Du Fragen hast, bin ich gerne für Dich da.

Hejaful
0
Silagejess:
Ich suche speziell nach Gesichtspflege und Handpflege, da ich extrem empfindliche, an den Händen auch stark trockene Haut habe, ich nehme wegen einer schweren Hautkrankheit (Morbus Darier, eine schwere Verhornungsstörung ähnlich der Schuppenflechte) ein starkes Medikament, welches zwar super hilft aber eben leider auch die Haut im Gesicht und an den Händen sehr austrocknet.

Liebe Silagejess,

vielen Dank für Dein Vertrauen.
Ich kenne das und weiß, um was es geht.
Schau mal die Liste, die ich für die Rosazea-Haut erstellt habe.
Alle Produkte sind sehr gut auch für empfindliche Haut.

Falls Du Fragen hast, bin ich gerne da.
Hejaful
0
Sonjoschka:
Dann müsste meine Haut an Stellen, auf die ich täglich Parfum sprühe schon zerstört sein. Ist sie aber nicht. Smile

www.hautschutzengel.de/kosmetik-mythen.html
Punkt 11

Cool! Danke! Idea
0
Porcelain:
Ich würde die Studien gerne nachlesen.

Dermatology, 2002, volume 205, number 1, pages 98–102; Contact Dermatitis, December 2001, pages 333–340; and Toxicology and Applied Pharmacology, May 2001, pages 172–178

Biochmica et Biophysica Acta (BBA), volume 1818, issue 5, May 2012, pages 1410–1419; Skinmed, January-February 2011, pages 15–21; Journal of Investigative Dermatology Symposium Proceedings, August 2009, pages 20–24; Clinical Dermatology, September-October 2004, pages 360–366; Journal of Investigative Dermatology, volume 120, 2003, pages 275–284; Journal of Hospital Infection, volume 55, issue 4, December 2003, pages 239–245; Dermatology, January 2003, pages 17–23; Alcohol, volume 26, issue 3, pages 179–190; Dermatologic Clinics, volume 16, issue 1, January 1998, pages 25–47; and pubs.niaaa.nih.gov/publications/arh27-4/277-28 4.htm.

Liebe Gaukeleya,

vielen Dank für Dein Interesse.
Über dieses Thema wird in der Wissenschaft ständig gearbeitet und daher gibt es Unmengen an Literatur und zwar zu jedem Aspekt und jeder Frage.

Ich hoffe, habe das Richtige ausgesucht.
Falls Du Fragen hast, bin ich gerne da.

LG
Hejaful
0
StellaOscura:
Gute Frage. Ich kenne gar keine Creme, die nicht nach irgendwas duftet ... Sogar meine tolle Neuentdeckung aus der Apotheke riecht nicht nach "nichts".

Liebe Oscura, liebe Silagejess,

Ihr habt Recht. Es ist oft schwierig, ein Kosmetikprodukt zu finden, was kein Parfüm enthält.

Daher empfehle ich auf die Inhatsstoff-Liste zu achten. Wenn dort steht:
-essential oil
-Äthereische Öle
-Perfume
-Parfum
-fragrant plant extracts
-synthetic fragrances
-natural oils
-natürliche Duftstoffe
-ALLE Pflanzenöle, wie zB bergamot, lavender, lemon, peppermint, menthol, rose, rosemary, cinnamon, witch hazel

dann haben wir es mit Duftstoffen zu tun.

Es ist vor allem wichtig zu untescheiden:
-handelt es sich um Produkt, welches wir auf der Haut lassen, wie zB Cremes, Foundation, Lotion oder
-sofort abwaschen, wie zB Cleanser.

Ich sage mal so, bei der ersten Gruppe ist, wie zu vermuten, ist gar kein Duft wünschenswert. Handelt es sich um einen Reiniger, ist es besser, auch kein Duft drin zu haben, aber es ist nicht so soschlimm, da wir es ja von der Haut sofort abwaschen.

Und noch eine Unterscheidung ist zu beachten:
Es hängt immer davon ab, WO in der Inhalts-Stoff-Liste das Inhaltsstoff aufgelistet wird. Es wird nach der vorhandenen Menge aufgelistet. Der Inhaltsstoff ganz vorne ist auch am meisten vorhanden.

Daher wenn bei 10-20 Inhaltsstoffen an letzter Stelle Perfume auftaucht, ist es in der Regel kein Problem.

Problem meistens: es taucht an 3, 4 oder gar 2 Stelle auf. Dann ist es nicht zu entschuldigen.

Vielen Dank für Eure Fragen.
LG
Hejaful
0
Hejaful:
Porcelain:
Ich würde die Studien gerne nachlesen.

Dermatology, 2002, volume 205, number 1, pages 98–102; Contact Dermatitis, December 2001, pages 333–340; and Toxicology and Applied Pharmacology, May 2001, pages 172–178

Biochmica et Biophysica Acta (BBA), volume 1818, issue 5, May 2012, pages 1410–1419; Skinmed, January-February 2011, pages 15–21; Journal of Investigative Dermatology Symposium Proceedings, August 2009, pages 20–24; Clinical Dermatology, September-October 2004, pages 360–366; Journal of Investigative Dermatology, volume 120, 2003, pages 275–284; Journal of Hospital Infection, volume 55, issue 4, December 2003, pages 239–245; Dermatology, January 2003, pages 17–23; Alcohol, volume 26, issue 3, pages 179–190; Dermatologic Clinics, volume 16, issue 1, January 1998, pages 25–47; and pubs.niaaa.nih.gov/publications/arh27-4/277-28 4.htm.

...

The page cannot be found
The page you are looking for might have been removed, had its name changed, or is temporarily unavailable.


Schade, da hätte ich auch gerne mal reingeschaut.
0
Sonjoschka:
Dann müsste meine Haut an Stellen, auf die ich täglich Parfum sprühe schon zerstört sein. Ist sie aber nicht. Smile

Liebe Sonjoschka,

vielen Dank für Deine Frage.
Das stimmt, wir benutzen Düfte (und zwar nicht so wenig;)). Wo liegt dann der Unterschied zu duftender Kosmetik?

-Den Duft sprühen wir uns (hoffentlich;) nicht ins Gesicht, sondern im Idealfall, auf die Kleidung oder auf die Haare.
-Das Gesicht, im Gegensatz zum Körper, ist 365 Tage im Jahr der Umwet ausgesetzt. Selbst unsere Hände können wir in Handschuhe stecken, das Gesicht ist immer "nackt".
-Daher hat die Gesichtshaut andere Bedürfnisse.
LG
Hejaful
0
Meine Gesichtshaut ist auch empfindlich gegenüber Parfums. Parfum brennt im Gesicht und es wird rot.
Der Hals allerdings ist nicht empfindlich gegenüber Parfum. Da kommt es ja auch immer hin. Der Hals ist auch fast immer nackt, bis auf wenige Ausnahmen und nicht empfindlich.

Aber ich habe Lavendelöl schon pur ins Gesicht gegeben und nichts ist passiert.
Das sollte man mit anderen ätherischen Ölen nicht tun. Aber diese Öle werden seit Jahrhunderten, wenn nicht gar seit Jahrtausenden verdünnt zur Hautpflege eingesetzt.
Lavendelöl und Rosenöl beispielsweise haben auf der Haut ausgleichende Eigenschaften.
Zitrusöle haben in Pflegeprodukten wiederum nichts zu suchen. Sie können hautreizend wirken. Aber man kann nicht per se sagen, alle Düfte seien schlecht.
Wenn Alkohol zur Lösung eingesetzt wird, ist der wirklich sofort nach dem Auftrag verflogen.

Ansonsten hat "Parfum" oder Alkohol in Gesichtscreme nichts verloren. Stark parfumierte Cremes habe ich auch nie benutzt und würde ich auch nicht. Da habe ich auch eine natürliche Abneigung.
0
Sonjoschka:
Meine Gesichtshaut ist auch empfindlich gegenüber Parfums. Parfum brennt im Gesicht und es wird rot.
Der Hals allerdings ist nicht empfindlich gegenüber Parfum. Da kommt es ja auch immer hin. Der Hals ist auch fast immer nackt, bis auf wenige Ausnahmen und nicht empfindlich.

Aber ich habe Lavendelöl schon pur ins Gesicht gegeben und nichts ist passiert.
Das sollte man mit anderen ätherischen Ölen nicht tun. Aber diese Öle werden seit Jahrhunderten, wenn nicht gar seit Jahrtausenden verdünnt zur Hautpflege eingesetzt.
Lavendelöl und Rosenöl beispielsweise haben auf der Haut ausgleichende Eigenschaften.
Zitrusöle haben in Pflegeprodukten widerum nichts zu suchen. Sie können hautreizend wirken. Aber man kann nicht per se sagen, alle Düfte seien schlecht.
Wenn Alkohol zur Lösung eingesetzt wird, ist der wirklich sofort nach dem Auftrag verflogen.

Ansonsten hat "Parfum" oder Alkohol in Gesichtscreme nichts verloren. Stark parfumierte Cremes habe ich auch nie benutzt und würde ich auch nicht. Da habe ich auch eine natürliche Abneigung.

Liebe Sonjoschka,

vielen Dank für Deine Worte.
Du hast absolut Recht, Lavenderöl hat eine schöne, beruhigende Wirkung auf uns und unser Gehirn. Daher its es gut zum zB Inhalieren.

Es konnte bisher nachgewiesen werden, dass das Lavenderöl auf der Haut aufgetragen sehr starke Reaktionen hervorrufen kann. In Verbindung mit der Sonne und Sauerstoff entstehen Stoffe, die als extrem allergieauslösend gelten und dringend zu vermeiden sind (linalyl acetate). Außerdem, gelten andere Bestandteile des Lavenderöls als ebenso sehr starke Irritanten, linalool und camphor.

Nutzen von Anwendung des Lavenderöl auf der Haut konnte bisher dagegen nicht nachgewiesen werden.

Rosenöl: Es konnte bisher kein Nutzen von der Anwendung auf die Haut nachgewiesen werden. Es gilt aber ebenso als Allergen.

Alkohol: Sonjoschka, Du hast absolut Recht. Alkohol ist volatil (flüchtig). Also wie kann es schädlich für die Haut sein? Ganz einfach, leider dringt das Alkohol sehr schnell in die Haut ein. Noch schneller, als es verfliegen kann.
LG
Hejaful
0
Hejaful:
...
Du hast absolut Recht, Lavenderöl hat eine schöne, beruhigende Wirkung auf uns und unser Gehirn. Daher its es gut zum zB Inhalieren.

Es konnte bisher nachgewiesen werden, dass das Lavenderöl auf der Haut aufgetragen sehr starke Reaktionen hervorrufen kann. In Verbindung mit der Sonne und Sauerstoff entstehen Stoffe, die als extrem allergieauslösend gelten und dringend zu vermeiden sind (linalyl acetate). Außerdem, gelten andere Bestandteile des Lavenderöls als ebenso sehr starke Irritanten, linalool und camphor.

Nutzen von Anwendung des Lavenderöl auf der Haut konnte bisher dagegen nicht nachgewiesen werden.

Rosenöl: Es konnte bisher kein Nutzen von der Anwendung auf die Haut nachgewiesen werden. Es gilt aber ebenso als Allergen.

Alkohol: Sonjoschka, Du hast absolut Recht. Alkohol ist volatil (flüchtig). Also wie kann es schädlich für die Haut sein? Ganz einfach, leider dringt das Alkohol sehr schnell in die Haut ein. Noch schneller, als es verfliegen kann.
LG
Hejaful

Ich hätte mal gerne gewusst, wer das angeblich wann nachgewiesen haben soll. Mir ist da keine Studie bekannt. Wenn du etwas finden solltest, zu allergieauslösenden Stoffen in ätherischen Ölen, dann beziehen sich diese auf Teilkomponenten der ätherischen Öle, nicht auf das ätherische Öl als Ganzes. Du zählst ja diese Teilkomponenten auf. Mir ist nicht bekannt, das jemand eine Schädlichkeit von natürlichem Lavendelöl (Lavendel fein) oder Rosenöl nachgewiesen hat.

Für die Industrie werden die Stoffe naturidentisch nachgebaut. Auch nur Einzelteile von ätherischen Ölen. Diese haben Hautreaktionen hervorgerufen.

Nebenbei, es ist die Bergamotte, die phototoxische Reaktionen auslösen kann. Ein Zitrusöl, das in Kosmetik nichts verloren hat, aber in Parfums lange Tradition hat. Mittlerweile wurde es in den meisten Fällen durch nicht-phototoxisch reagierende Bergamotte abgelöst.

Ich finde es äußerst bedenklich, dass du in einem anderen Thread Parabene empfiehlst und hier natürliches Rosenöl als bedrohlich hinstellst. Tut mir leid, aber deine Aussagen kann ich nicht mehr ernst nehmen.
Ich halte sie sogar für gefährlich.
0
Hejaful:
Porcelain:
Ich würde die Studien gerne nachlesen.

Dermatology, 2002, volume 205, number 1, pages 98–102;

Prevalence of fragrance allergy (Scheinman PL)

Contact Dermatitis, December 2001, pages 333–340

Understanding fragrance allergy using an exposure-based risk assessment approach (Gerberick GF, Robinson MK, Felter SP, White IR, Basketter DA)
Toxicology and Applied Pharmacology, May 2001, pages 172–178

Characterization of T cell responses to fragrances (Sieben S, Hertl M, Al Masaoudi T, Merk HF, Blömeke B)

In vitro (Reagenzglas) ueber T-Zell-Stimulierung
Bioch[e]mica et Biophysica Acta (BBA), volume 1818, issue 5, May 2012, pages 1410–1419

Ethanol perturbs lipid organization in models of stratum corneum membranes: An investigation combining differential scanning calorimetry, infrared and (2)H NMR spectroscopy (Kwak S1, Brief E, Langlais D, Kitson N, Lafleur M, Thewalt J)
"It was found that, for several different chemicals, the optimal range of EtOH was between 40 and 80 (v/v)%", diese in-vitro-Studie beschaeftigt sich also auch mit Konzentrationen, die eher zur Desinfektion verwendet werden und sicher nicht in Hautpflegeprodukten anzutreffen sind
Skinmed, January-February 2011, pages 15–21

Advances in topical delivery systems in acne: new solutions to address concentration dependent irritation and dryness (Ceilley RI)
Einfluess auf Akne (unter anderem auch von Alkohol und Netzmitteln)
Journal of Investigative Dermatology Symposium Proceedings, August 2009, pages 20–24

Matrix-degrading metalloproteinases in photoaging (Quan T, Qin Z, Xia W, Shao Y, Voorhees JJ, Fisher GJ.)
Hat offenbar mit Alkohol oder Duftstoffen ueberhaupt nichts zu tun?
Clinical Dermatology, September-October 2004, pages 360–366

Acne and sebaceous gland function (Zouboulis CC)
Hat offenbar mit Alkohol oder Duftstoffen ueberhaupt nichts zu tun?
Journal of Investigative Dermatology, volume 120, 2003, pages 275–284

Hydration disrupts human stratum corneum ultrastructure (Warner RR1, Stone KJ, Boissy YL)
Der Artikel ist bahnbrechend, weil er offenbar die Wassereinlagerung bei langer Wasserexposition erklaert ("runzlige Finger") und koennte mit etwas Phantasie auf hydratisierende Cremes bezogen werden, hat aber mit Alkohol oder Duftstoffen ueberhaupt nichts zu tun
Journal of Hospital Infection, volume 55, issue 4, December 2003, pages 239–245

Hand hygiene and skin health (Kownatzki E)
Ja eh, ChirurgInnen haben zwar haeufiger Dermatitiden, bei der Antisepsis wird aber auch 70-prozentiger Alkohol verwendet. Wie der Artikel ausserdem zeigt, hilft Rueckfettung (bzw. die Vermeidung von Detergentien/Seife), der Alkohol ist da trotz der osmotisch wirksamen Konzentration von untergeordneter Bedeutung
Dermatology, January 2003, pages 17–23

Finde ich nicht, soll das ein Scherz sein? Wink
Image and video compression: the principles behind the technology (Burg A)
Alcohol, volume 26, issue 3, pages 179–190

Ethanol signals for apoptosis in cultured skin cells (Neuman MG1, Haber JA, Malkiewicz IM, Cameron RG, Katz GG, Shear NH)
Aus dem Abstract: Ethanol is commonly used in cosmetic and pharmaceutical preparations. To test whether ethanol may cause apoptosis in skin cells, we treated A431 epidermoid skin cells [...] with 40 and 100 mM ethanol"
Das sind 3.4 bzw. 1.36 g/l Alkohol, ist also wohl vergleichbar mit Alkohol als Konservierungsmittel in einer kosmetischen Zubereitung (als Loesungsmittel fuer Geruchsstoffe waere die Konzentration vermutlich geringer).

Dermatologic Clinics, volume 16, issue 1, January 1998, pages 25–47

Dressing the part (Cho CY1, Lo JS)
Ueber Wundbehandlung
and pubs.niaaa.nih.gov/publications/arh27-4/277-28 4.htm

Alcohol Res Health. 2003;27(4):277-84.
Alcohol, Oxidative Stress, and Free Radical Damage (Defeng Wu, Ph.D., and Arthur I. Cederbaum, Ph.D.)
Ohne den Punkt am Schluss geht es besser Wink Diese wertvolle Publikation, welche das National Institute of Health sogar auf den eigenen Seiten reproduziert, beschaeftigt sich allerdings nur mit dem oxidativen Stress durch Sauerstoffradikale unter besonderer Beruecksichtigung des Enzymsystems der Leber aufgrund langfristiger innerlicher Anwendung von Alkohol.
0
Danke für die übersichtliche Aufzählung, aoe! Smile

Habe mal in drei papers reingelesen, aber den output zum eigentlichen Thema fand ich jetzt auch nicht so überragend.
0
Vielleicht kann man dieses ganze Thema nicht wirklich nachvollziehen, wenn man keine krankhaft trockene Haut hat. Damit meine ich also nicht die Haut, die spannt und mal schuppt, sondern Haut mit Veränderungen wie Schuppenflechte, Ekzemen, Neurodermitis etc.

Wenn man so etwas hat, dann merkt man bei Cremes ganz definitiv: "je mehr Duft, desto Gift" Very Happy Da braucht man gar nicht eincremen, sondern lässt es lieber ganz sein. Ich kann dem EP insofern nur zustimmen.

An anderer Stelle im Forum hatte ich mal erwähnt, dass die passende Bodylotion zu Düften vielleicht ein nettes Beiwerk, jedoch von der Pflegewirkung her zu vernachlässigen ist. Daraufhin hat man mich regelrecht in den Senkel gestellt, ich bleibe aber nach wie vor bei dieser Behauptung, und zwar nicht nur aus Eigenstudien heraus, sondern auch aus Gesprächen mit Ärzten und Kosmetikerinnen.

Man sollte aber trotzdem keine Panik schieben: der "normale" Mensch braucht weder im Gesicht noch am Körper eine derart intensive Pflege, dass er nicht auch beduftete Cremes verwenden könnte. Letztlich zählt doch nur, womit man sich wohl fühlt.
1 - 25 von 32
Bei Antworten benachrichtigen
Übersicht Archiv Warum eine Crème, die duftet, nicht gut sein kann?
Gehe zu